Die Pathogenese der atopischen Dermatitis (AD) weist auf eine gestörte Hautbarriere als zentrales Element hin. Mängel an Fettsäuren und Ceramiden – wesentliche Bestandteile der Hautbarriere – wurden mit AD assoziiert. Fettsäuren lassen sich in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterteilen, die in verschiedenen Lebensmitteln wie Fisch, Nüssen, Samen und sogar Pflanzen vorkommen. Bei Hunden hat sich gezeigt, dass die Ergänzung mit oralen Fettsäuren vielversprechende Vorteile bringt. Diese Übersichtsarbeit untersucht, ob auch Menschen von solchen Ergänzungen profitieren können – basierend auf der aktuellen Studienlage. Die Ergebnisse der Literaturrecherche fielen je nach Substanz unterschiedlich aus. Für Borretschöl und Nachtkerzenöl sind die Nachweise zur Wirksamkeit uneinheitlich, jedoch könnten sie präventive Vorteile bieten. Fischölpräparate scheinen wirksam bei der Behandlung von AD zu sein, da sie klinische Scores und Symptomschwere verringern. Orale Ceramide, Schwarze-Johannisbeersamenöl und Hanfsamenöl wurden bislang noch nicht umfassend untersucht, jedoch sind erste Ergebnisse vielversprechend. In den Studien variierten sowohl die Dosierungen der Nahrungsergänzungsmittel als auch die Behandlungsdauer erheblich. Ein direkter Vergleich zwischen den Präparaten wurde in der Literatur nicht durchgeführt, und auch Daten zur allgemeinen Sicherheit und Verträglichkeit dieser Mittel sind begrenzt. Während einige Hinweise auf einen Nutzen hindeuten, bleiben die Verlässlichkeit dieser Produkte sowie die optimale Dosierung und Einnahmefrequenz unklar.
Quelle:
Dermatitis. 2025 Jan 8. http://doi.org/10.1089/derm.2024.0317.
Oral Lipids/Fatty Acids Supplements and Eczema: What Is Known?
Cespedes Zablah A, Lio P.