Die Forscher analysierten retrospektiv 206 histopathologisch bestätigte Fälle von dysplastischen Nävi (DN) (n = 185) und malignem Melanom (MM) (n = 21) bei 159 Patienten in einem tertiären Versorgungszentrum. Die Biopsieproben stammten sowohl aus der Dermatologie als auch aus anderen chirurgischen Abteilungen. Die Studie umfasste 21 Patientinnen mit MM und 139 mit DN; eine Person wies beide Diagnosen auf. Das durchschnittliche Alter der MM-Patienten betrug 60,6 ± 15,9 Jahre, das der DN-Patienten 34,7 ± 14,9 Jahre, jeweils mit einem leichten männlichen Übergewicht. Die Melanome traten überwiegend im Gesichtsbereich auf (42,9 %), während DN-Läsionen meist am Rumpf lokalisiert waren (76,8 %). Die Analyse der Breslow-Tumordicke ergab, dass 33,3 % der MM-Tumoren < 1 mm und 28,6 % > 4 mm dick waren. In 90,5 % der MM-Fälle und 71,4 % der DN-Fälle war auf dem Pathologie-Anforderungsformular eine Verdachtsdiagnose auf MM und/oder DN vermerkt. Insgesamt stimmte die präbioptische Diagnose bei 73,3 % der 206 Läsionen mit der endgültigen Diagnose überein. Die diagnostische Genauigkeit war in der Dermatologie deutlich höher als in anderen chirurgischen Abteilungen (85,8 % vs. 50 %, p < .00001) und war bei Läsionen am Rumpf und an den Füßen im Vergleich zu nicht näher bezeichneten Lokalisationen signifikant besser (p = .023 bzw. p = .044). Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer dermatologischen Konsultation vor der Exzision von Nävi oder verdächtigen Hautveränderungen und hebt die Bedeutung der frühzeitigen Melanomdiagnose hervor. Trotz der begrenzten Fallzahl weist sie auf die Wichtigkeit verbesserter Screening-Methoden und Aufklärungskampagnen hin.
Quelle:
Arch Dermatol Res. 2025 Mar 17;317(1):585. http://doi.org/10.1007/s00403-025-04089-y.
Dysplastic nevi and malignant melanoma: insights into pre-biopsy diagnostic accuracy and the critical role of dermatology consultation.
Altınöz Güney C, Şener S, Orhun HS, Kılınç F, Akbaş A, Aktaş A.